Schauspiel Perito Moreno

Argentinien ist bekannt für Fussball, Steaks und den Tango, doch seit einigen Jahren erfreut sich das zweitgrößte Land Südamerikas immer größerer Beliebtheit bei Touristen. Vor allem Patagonien, dieses weite und rauhe Land, zieht viele in seinen Bann. Fjorde, Berge, Gletscher und endlose Weite verbindet man mit dieser oft surrealen Landschaft – und gerade das macht wohl den Gegensatz zu vielen bekannten Reisezielen weltweit aus. Im Südwesten Argentiniens, in der Provinz Santa Cruz, ist eines der großartigsten Naturschauspiele des süamerikanischen Kontinents, der Perito-Moreno-Gletscher.

Auf dem Weg zum Perito Moreno

Bekannt ist der Gletscher dadurch, dass seine Glezscherzunge bis in den Lago Argentino hineinreicht und den südlichen Arm des Sees absperrt und aufstaut. Der Gletscher gehört zu den größten Touristenattraktionen des Landes und dementsprechend touristisch erschlossen. Die nächstgrößere Ortschaft ist das etwa 80 km entfernte El Calafate, beliebter Ausgangspunkt für Fahrten und Touren zum Gletscher, mit guten Übernachtungsmöglichkeiten in Hotels und Pensionen. Der Perito Moreno ist Teil des Nationalparks Glaciares, der als UNESCO-Weltnaturerbe eingestuft ist.

Ausflugsboot vor der Gletscherkante

[aartikel]3800340658:right[/aartikel]Von El Calafate fahren im Sommer zweimal täglich Busse in Richtung des Nationalparks Los Glaciares. Touristen werden von ihren Hotels vom Busfahrer und Guide abgeholt und es geht in komfortablen Bussen zügig über die Strassen. Man kann auch mit einem Mietwagen bis zum Gletscher fahren, aber m it dem Bs ist es um einiges komfortabler. Die Fahrt dauert etwa zwei Stunden und aus den Fenstern kann man dieses rauhe Land bewundern, über das der böige patagonische Wind streicht. Unterwegs bekommen die Reisenden Mate-Tee, das Nationalgetränk der Argentinier. Die Fahrt führt am größten See Argentiniens entlang, des Lago Argentino, der etwa dreimal so groß ist wie der Bodensee. Gespeist wird der See durch die umgebenden Gletscher und fliesst dann über den Fluss Santa Cruz in den Atlantik.

Der Gletscher versperrt den See

Schon aus der Ferne ist die gewaltige Gletscherzunge zu sehen. Dunkle Wolken verhängen den Himmel und geben dem Ganzen eine dramatische Atmosphäre. Der Guide erklärt uns, dass der Perito Moreno eins der dynamischsten und am leichtesten zugänglichen Eisfelder der Erde ist, und sich auch deshlab so großer Beliebtheit erfreut. Bei der Gelegenheit erfahren wie auch wie so ein Gletscher entsteht. Vom Pazifik her schneien sich niederschlagsreiche Stürm an den Anden ab. Der Schnee sammelt sich und wird durch sein gewaltiges Gewicht zu Eis zusammengepresst. Nach und nach schiebt er sich dann hinab ins Tal und bildet diese beeindruckenden Gletscher.

Ankunft am Nationalpark Los Glaciares. Schon aus der Ferne ist die gewaltige Gletscherzunge zu erkennen. Der von dunklen Wolken verhangene Himmel setzt die Landschaft geradezu dramatisch in Szene. Der Glaciar Perito Moreno ist eines der dynamischsten und am leichtesten zugänglichen Eisfelder der Erde. Aber wie entsteht so ein gewaltiges Gletscher? Niederschlagsreiche Pazifikstürme schneien in den Anden ab. Der Schnee sammelt sich, wird durch sein gewaltiges Gewicht zu Eis gepresst und schiebt sich durch die Täler langsam abwärts.

Winziges Boot vor der Gletscherwand

Beeindruckend ist das azurblaue Wasser des Sees, auf dem sich einige Ausflugsboote befinden. Der vorgeschriebene Sicherheitsabstand zum Gletscher sind 100 Meter. Zu oft stürzen große Eisbrocken von der Gletscherwand ins Wasser und lösen dadurch hohe Wellen aus. Aber auch sind die bizarren Eisformen ein großartiges Schauspiel. Die von weiß bis tiefblau reichenden Fraben des Gletschers zeigen die ganze Vielfalt der Natur, ihre ganze majestätische Erhabenheit, aber auch die gewaltige Macht die hinter diesen Massen steckt. Fast ehrfüchtig steht man davor, staunt, ist beeindruckt.

Vom Guide erfahren wir, dass der Perito Gletscher einer der wenigen Gletscher ist, die kontinuierlich wachsen. Etwa zwei Meter am Tag schieben sich die Eismassen vorwärts. Mit einer Höhe von 60 Metern, versperrt er seit 2004 regelmässig den See. Das Wasser staut sich dann auf, so dass der Wasserspiegel des südlichen Arms des Kago Argentino ansteigt. Wenn der Druck des Wasser zu groß wird, bricht der Eisdamm explosionsartig zusammen. Regelmässig lockt dieses Naturereignis zahlreiche Tousristen und Filmteams an.

Beeindruckender Perito Moreno

Ebenso wie die Optik beeindruckt, lassen einen die akustischen Erlebnisse staunen. Irgendwo bricht immer etwas von der riesigen Eiswand ab. Gewaltige Eisbrocken stürzen dann kanonenschlagartig ins Wasser. Gerade die Stille der Umgebung lässt dieses Donnern noch gewaltiger erscheinen.

Jahrhundertealt ist das Eis und die zersprlitterte, bizarre Oberfläche flösst einem Ehrfurcht ein. Der bewölkte Himmel lässt die blaue Farbe des Eises noch intensiver wirken. Wir erfahren, dass im Eis viele Luftbläschen eingeschlossen sind, die durch die Lichtbrechung weiß scheinen. Je dichter das Eis aber ist, desto weniger Luft befindet sich darin. Dann wird hauptsächlich nur die Farbe Blau reflektiert und für den Besucher erscheit das Eis blau.

Herabstürzende Eisbrocken

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