Reisebericht San Francisco

San Francisco ist sicher eine der bekanntesten Städte der Welt! Golden Gate Bridge, Cabel Cars, Alcatraz – aber als ich da war, war es vor allem kalt und windig. Das Wetter war also eher unangenehm, doch über die Stadt kann man sagen, dass sie wirklich sehr reizvoll ist. Sehr gutes Essen, ein weltoffenes Klima und so ganz anders als die anderen amerikanischen Städte. Auf unserer Route durch die Staaten wollten wir hier unbedingt Station machen und ja, es hat sich gelohnt. Ein kurzer Reisebericht über Frisco, die Stadt des Summer of Love.

In den Strassen von San Francisco

Gerade der Umstand, dass San Francisco so eine ganz andere Stadt ist als unsere bisherigen Stationen im Südwesten wie Dallas oder Los Angeles, macht die Stadt besonders. Nicht nur die Physiologie ist komplett verschieden als die meisten US-amerikanischen Städte, sondern diese Stadt hat Charisma, evtl. vergleichbar noch mit Boston. Hier findet man so viele unterschiedliche Gruppen an Menschen, an unterschiedlichen Kulturen, Sprachen und Lebensstilen und die Spanne zwischen alternativer Hippie-Szene reicht bis zu den modernen IT-Nerd-Geeks.

San Francisco bei Nacht

[aartikel]3829725973:right[/aartikel]In Frisco, wie es die Amerikaner nennen, kann man sich an fast jeder Ecke von seinen klischeehaften Bildern bedienen lassen. Man fährt in den überfüllten, bimmelnden Cable Cars durch die Stadt, hat den Song von Scott Mckenzie im Ohr und folgt dem Auf und Ab der steilen Strassen. Es geht vorbei an bunten viktorianischen Häusern, die mit ihren Details und Fraben das Auge erfreuen – und im nächsten Moment sieht man den Obdachlosen, de rmit all seinem Hab und Gut durch die Strasse zieht. An der nächsten Ecke steht ein Hippie, in dicke Rauchwolken gehüllt, während gleich daneben ein Asia-Imbiss köstliche Speisen zubereitet. Und dann sind da noch die getönten, voll technologisierten Busse des Silicon Valley, die die Mitarbeiter jeden Tag in den Süden fahren.

Das asiatische Viertel in San Francisco

Die Stadt macht richtig neugierig, denn man möchte sehen was sich hinter der nächsten Ecke verbirgt. An Sehenswürdigkeiten gibt es einige zu bestaunen und man kann sie per Fuß oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln bequem erreichen. Mit dem Auto, auch so ein Gegensatz zu anderen amerikanischen Städten, lässt sich San Francisco auf Grund der engen, steilen Strassen nicht gut erkunden. Wir hatten uns für zwei Tage einen riesigen SUV gemietet und es war eher anstrengend, wobei es Spaß gemacht hat die bekannte Lombard Street zu fahren, die so steil ist, dann man Serpentinen reingebaut hat.

Unbedingt ansehen sollte man sich Fisherman’s Wharf mit seinen zahlreichen Piers, Geschäften und Restaurants – ein wahrer Touristenmagnet. Highlights sind der Fisch-Imbiss mit der Spezialität Clam Chowder und der Pier 39 mit dem heulenden Seehund-Zoo. Es darf auch nicht der Ausflug zum legendären Alcatraz fehlen, bekannt aus zahreichen Filmen, dafür unbedingt einen halben Tag einplanen.

Was wir nur nebenbei „mitnehmen“ wollten und sich dann als sehr interessant und spannend erwiesen hat ist das Exploratorium. Das Museum bietet unendlich viele Experimente aus allen möglichen Bereichen die man selber ausprobieren kann und so die Phänomene unserer Welt besser verstehen kann.

Pier 39 mit seinen Seehunden

Nicht zuletzt durch den Hollywood-Film „Milk“ wollten wir unbedingt das Viertel The Castro sehen, wo Harvey Milk Geschichte geschrieben hat und The Haight, dass noch heute für den Summer of Love steht. Jetzt findet man in den bunten Vierteln Hippie-Homo-Tourismus, der sich zwischen moderner Bohème und Überbleibseln der einstigen revolutionären Ursprungskultur einbettet. Ganz angepasst isst man zwischen Headshops, Boutiquen und Zielgruppen orientierten Bars und schwebt dabei in der Nostalgie der 60er und 70er Jahre und wäre am liebsten selber dabei gewesen.

The Castro in San Francisco

Als Fazit und Erfahrung unserer Reise nach San Francisco können wir sagen, dass sich hier, im gegensatz zu den anderen Metropolen der Westküste, eine „echte“ Stadt mit „echten“ Menschen befindet. Hollywood mit seinem Glamour ist nicht weit weg, Los Angeles, diese aufgeräumte, weite Stadt – hier in Frisco gibt es die Wirklichkeit zu sehen, zum Teil schmuddlige, heruntergekommene Ecken, eine laute Stadt die lebt und irgendwie „ehrlicher“ rüberkommt. Zum Teil wirkt das auch ernüchternd, aber im Ganzen doch viel facettenreicher und interessanter als so manche Weltstadt.

Zum Schluß noch eins. DAS Wahrzeichen der Stadt ist sicher die Golden Gate Bridge. Wir waren 4 Tage in der Stadt und haben sie nicht einmal gesehen. Gibt es sie wirklich? Tja, die Brücke war durchgehend von Nebelschwaden umlagert. Wir sind mal drüber gefahren, aber ansonsten konnten wir von diesem Touristen-Highlight nicht viel sehen – dafür aber eine interessante Stadt.

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